Schenke dir Zeit – Ein Selbstexperiment

Dies ist ein Experiment, indem ich versuche einen Monat lang nicht effizient zu sein, nicht die Beste und nicht die Schnellste zu sein. Mal schauen was passiert.


Ich kann Zeit mit meinen Liebsten verbringen, z.B. Zeit mit meinem kleinen Hundebaby, um sie zu trainieren und um eine richtige Bindung aufzubauen. Bindung ist so wichtig und essetiell für unseren gemeinsamen weiteren Weg, denn wenn Hund und Mensch eine gute Vertrauensbasis haben kann man gemeinsam durch jede schwierige Phase gehen. Das können wir auch auf jede andere Beziehung projizieren: Partnerschaft, Freunde, Familie, Arbeitskollegen, Tiere, Pfanzen, etc.


Zeit ist das kostbarste Gut dieser Zeit, weil wir davon so wenig haben.
Wir werden schon als Kinder darin trainiert gut zu sein. Und nicht nur gut, sondern BESSER. Besser als der Andere, besser als deine Freundin, besser als dein Bruder und besser als deine Mutter oder dein Vater. Allein gut zu sein reicht nicht aus, du MUSST besser sein. Das bedeutet, dass du lernst und übst und trainierst und alles mögliche versuchst, um in diesem Spiel mitzumachen. Mal ganz ehrlich, wen stresst das nicht? Diese Erwartungshaltung und Leistungsorientierung kann keinen Menschen wirklich im Inneren glücklich machen. Jeder klar denkende Mensch kommt früher oder später an seine Grenzen und merkt das es quatsch ist. Die Separation des individuellen Ichs in seine Spitze zu treiben und dann zu sagen schlagt euch gegenseitig die Köpfe ein, kann die Welt zu keinem besseren Ort machen. Es wird nur schlimmer.

Deshalb habe ich dieses Selbstexperiment gestartet. Auslöser war ein Professor an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. Er hat Stipendien verteilt an diejeniegen die NICHT PRODUKTIV waren – wie toll ist das denn! Jemand der erkannt hat, dass dieses ganze Rennen um den ersten Platz kompletter Schwachsinn ist und uns sicher nicht besser macht, sondern uns nur voneinander trennt.

Diese Erfahrung durfte ich zum allerersten Mal selber machen, als meine innere Stimme zu mir sagte: „Ich habe Zeit.“ Boa, was für ein Satz und was für eine Befreiung! Ich habe Zeit echte Kontakte aufzubauen und auf mich wirken zu lassen. Ich habe Zeit die Dinge wahrzunehmen, die um mich herrum passieren. Ihr glaubt nicht, wie mir die Augen geöffnet wurden, als ich sah, wie jeder nur noch versucht mitzuhalten und wieviele Menschen daran scheitern und innerlich zerbrechen. Ich habe Zeit, mich um mich selbst zu kümmern und liebevoll zu mir zu sein. Das schafft unglaublich viel Kraft, Zentriertheit, Liebe und Mitgefühl, die ich mit Anderen teilen kann. Ich habe Zeit, um in Ruhe einkaufen zu gehen und mein Essen selbst zu kochen. Ich habe Zeit dieses Essen wirklich zu schmecken und den Weg in meinem Körper zu beobachten. Ich habe Zeit dankbar zu sein, dass ich Zeit habe. Ich habe Zeit, mich mit Freunden zu treffen und ihnen Zeit zu schenken, um nicht nur schnell auf einen Kaffee oder ein kurzes oberflächliches Telefonat zu plaudern. Nein, aus Zeit entsteht echter Kontakt, einmal zu meinem Gegenüber und zweitens zu mir selbst. Das ist ein wunderbares Gefühl. Aus Zeit entsteht plötzlich von ganz allein innere Freude, wahres Glück und echte Zufriedenheit. Wer hätte das gedacht. Zeit ist mein neuer, allerbester Freund dem ich ab jetzt so viel Aufmerksamkeit schenke.


Die Paradoxität von Zeit wurde mir auch in meinem Beruf als Heilerin klar. Zeit läuft nicht linear, so wie uns das erzählt wird. Zum Beispiel auf Seelenebene ist alles Jetzt. Daher können auch alte, tiefe Traumata jetzt aufgelöst und transformiert werden. Da reist keiner in einer Zeitmaschiene zurück und klärt den Konflikt in der Vergangenheit. Das geschieht im Hier und Jetzt. Das ist meine Anregung an euch: Findet den Zugang zu euch selbst und lasst die Zeit und die Ruhe aus euch heraus sprechen.

Macht mit und startet auch dieses Experiment. Ich begleite euch gern.
Eure Maria